Jung gebliebene Träumchen von tänzerischer Herrlichkeit
Die Männer-Tanzgruppe „Dreamboys“ geht ohne Rost in Beinen und Hüften ins vierte Jahrzehnt ihres Bestehens – Viele erfolgreiche Auftritte seit 1995
Waldbreitbach. Traumkerle aus der Wiedtalperle treffen Bares für Rares: Spätestens seit Fernseh-Antiquar Horst Lichter hat das geflügelte Wort vom „Träumchen“ Einzug in den deutschen Sprachschatz gehalten. Ausgewachsene Träume werden in Waldbreitbach vor allem zur fünften Jahreszeit Wirklichkeit: Dancing Kings statt Dancing Queen – seit genau 30 Jahren zeigen die Dreamboys ganz emanzipatorisch, dass Tanzen auch im geschlechtlichen Sinne eine herrliche Angelegenheit sein kann. Es braucht keine Punzen oder Stempel als Beweis: Bei den Dreamboys ist der Lack nicht ab.

Aufgrund des etwas fortgeschrittenen Alters der meisten Akteure müssten die XY Mitglieder zwar auch eher in der Lichter´schen Antik-Arena verortet sein, allerdings sprechen der Spaß am Tun und die jugendliche Unbeschwertheit schon dagegen. Zum einen hat es die Truppe im Laufe der Zeit geschafft, sich immer wieder zu verjüngen; zum anderen haben sich selbst die Dreamboys der bereits fortgeschrittenen Geburts-Daten erstaunlich gut gehalten und keinen Rost in Beinen und Hüften angesetzt.
Geburtshelfer der Dreamboys war zunächst ein Karnevals Auftritt des Junggesellenclubs „Gemütlichkeit“ mit dem Feuerwerk einer Tschaikowsky–Interpretation des „Schwanensee“ im Ballett-Tutu unter Schwarzlicht. Trainiert wurden diese Früh-90er-Ballerinos ebenso wie die späteren Dreamboys, Season 1 von Lilo Müller, die ihr Amt aber im Jahr 2008 an Silke Beyer weitergab.
„Es gibt schon allerhand zu erzählen“, schwärmt Martin Durst, der sich mit Pia Glüsing voller Leidenschaft um „alles Drumherum“ wie die Versorgung mit Hopfenblütentee kümmert. Überregionale Auftritte, Podest-Platzierungen auf Männerballettfestivals und schließlich die Qualifizierung und erfolgreiche Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft in Bonn können die Dreamboys unter anderem auf ihrer Erfolgsbilanz verzeichnen – multiple Träumchen a la Waldbreitbach sozusagen. Und 28 verschiedene Tänze in nur fünf Minuten beim Programm „Evolution of Dance“ auf die Bühne zu bringen, muss erst einmal nachgemacht werden.
Soweit die Füße tragen soll es weitergehen, darauf einen Käsekuchen a la Horst! Willkommen Dreamboys im vierten Jahrzehnt!

Bericht: Martin Durst – Fotos: Silke Beyer